Panduleni Kamure


Panduleni Kamure, Bachelor in Englisch, Lehrer an der P.J.Tsaitsaibschule in Hoachanas

Ich bin in Hoachanas aufgewachsen, habe meine Schulausbildung in Hoachanas begonnen. Nach der 9. Klasse in Hoachanas ging ich zur Schule in Windhoek. Wie in den meisten namibischen Haushalten, war meine Mutter alleinerziehend mit 4 Kindern. Wir wussten, dass es für sie nicht einfach war und verlangten daher nie etwas besonderes, obwohl ich während meiner gesamten Schulzeit eine konstant beste Leistung erbrachte. Wir wurden so erzogen, mit dem zufrieden zu sein, was wir haben, und nicht mehr Dinge zu verlangen.

Nach meinem letzten Schuljahr 2011 hatte ich ziemlich stressige und verwirrende Entscheidungen zu treffen. Ich habe die 12. Klasse bestanden, obwohl die Noten nicht das waren, was ich mir erhofft hatte. Ursprünglich habe ich mich an der Namibia University of Science and Technology (ehemals Polytechnic of Namibia) beworben. Eine der Schwierigkeiten, die ich in der High School überwinden musste, war der Wechsel der Fächer. In Hoachanas hatte ich Landwirtschaft als eines meiner Fächer, aber als ich nach Windhoek zog, hatte die Schule, die ich besuchte, keine Landwirtschaft als Fach,  also musste ich zum Rechnungswesen wechseln. Es war eine ziemliche Herausforderung, aber ich nahm sie trotzdem an.

Zu diesem Punkt meines Lebens war ich mir nicht sicher, was ich als Beruf ausüben sollte, also entschied ich mich einfach für das, was die meisten meiner Freunde wählten: Bachelor in Buchhaltung und Finanzen. Aufgrund meiner schlechten Leistungen in Mathematik war diese Option nicht mehr realisierbar. Also ging ich zu Unam für Nachmeldung. Anstatt mich für Lehramt anzumelden, meldete ich mich für einen Bachelor of Public Management Kurs an, den ich aus finanziellen Gründen nicht abgeschlossen habe. Im Schnelldurchlauf ging ich nach Swakopmund und arbeitete bei Cymot, Clicks (Einzelhandel) und auch als Wachmann. Obwohl es nur eine kurze Erfahrung war, arbeitete ich auch für eine Baufirma, die damals einen Vertrag bei der Husab-Mine hatte.

Ich sah, dass das Leben ohne Bildung in einem Land wie Namibia ein echter Kampf ist. Nach meinen Kämpfen in Swakopmund entschied ich mich, wieder zurück zur Universität zu gehen und etwas aus meinem Leben zu machen, solange ich noch jung und fähig bin. Also habe ich mich 2015 an der NUST angemeldet und 2018 meinen Abschluss gemacht.

Ich habe viele Leute, die um finanzielle Unterstützung zu mir aufschauen. Deshalb habe ich mich für ein Nachdiplomstudium in der Sekundarstufe angemeldet, um mich weiter zu bilden. Meine Mutter braucht die meiste Hilfe von mir, da ich das einzige Kind bin, das derzeit einen gut bezahlten Job hat. Meine jüngere Schwester studiert immer noch, und meine andere Schwester tut ihr Bestes, um einen Job zu finden, damit sie helfen kann, wo auch sie kann.

Ich denke, die Motivation im Moment weiterzumachen, ist mein 5 Monate altes Baby. Ich möchte wirklich nicht, dass er so aufwächst wie ich. Ich möchte, dass er verschiedene Möglichkeiten bzw. Optionen zur Auswahl hat, wenn er mit der Schule fertig ist.

Ich denke, seine Kämpfe lehren einen wirklich, die beste Version von sich selbst zu werden und ein positives Beispiel zu sein, dem andere folgen können. Man hat die Wahl, entweder aufzugeben oder seine Wünsche und Träume zu verfolgen, und ich bin einer der Menschen, die niemals aufgeben werden. Ich danke HCF, dass er mir den Weg gesetzt und es mir ermöglicht hat, dort zu sein, wo ich heute bin.

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