Rundbrief September 2016

12.10.2016

immanuel-kauena2Endlich finde ich die Zeit, von Namibia und Hoachanas zu erzählen – nachdem ich nun schon vier Wochen vor Ort bin! Es war einfach zu viel zu organisieren und ich musste mich auch erst wieder an die Höhe (1200 m) und die Hitze – tagsüber oft schon 30°C, nachts aber noch angenehm kühl – gewöhnen. Bis gestern war fast nie auch nur das kleinste Wölkchen am tiefblauen Himmel zu sehen. Das Land ist furchtbar trocken und Mensch und Tier sehnen sich nach Regen. Gestern waren wir alle voller Hoffnung: Es gab eine dunkle Wolke und man konnte den Regen riechen! Vielleicht hat es ja irgendwo geregnet – leider nicht bei uns. Dafür wehte heute den ganzen Tag ein heftiger Wind, der bei dem staubtrockenen Boden eigentlich ein ständiger Sandsturm war. Manchmal konnte man nur 100m weit sehen. Hoachanas schien weitgehend ausgestorben, weil sich alle in Häusern aufgehalten haben.

Als Mitglied des Hauptvorstandes der Deutsch-Namibischen-Gesellschaft habe ich an den zwei Tagen der Vorstandsreise durch Namibia, an denen die Delegation in Windhoek tagte, teilgenommen. Höhepunkt war zweifellos der Empfang zum Tag der deutschen Einheit in der Residenz des deutschen Botschafters Schlaga.

Hier wurde ich von einem „Patenkind der allerersten Stunde“, Immanuel Kauena, begleitet. Am Mittwoch 5. Oktober besuchte die DNG-Delegation die verschiedenen Projekte des HCF und Bitterwasser.

Dass ich erst jetzt dazu komme, vom HCF zu berichten, liegt auch daran, dass heute der erste Tag ist, an dem keine Helfer aus Deutschland hier sind. Tagsüber waren wir stets alle in Hoachanas, aber wir saßen natürlich auch abends immer noch lange im Restaurant der Bitterwasser Lodge zusammen und haben uns unterhalten.(Selbstverständlich haben alle ihren Flug und Aufenthalt privat – NICHT aus Spendengeldern – bezahlt) Inzwischen waren schon sieben (!) Helferinnen da, übermorgen kommen die nächsten. 😉 Selbst wer vor einem Jahr das letzte Mal hier war, staunt. Wenn jemand nach mehreren Jahren erstmalig wieder nach Hoachanas kommt, erkennt er den Ort kaum wieder. Die namibische Regierung hat Häuser für Rentner bauen lassen und Häuser für „Veterans“, also Kriegsteilnehmer. Überall im Ort verteilt fallen einem neue kleine Gebäude auf, die ebenfalls von der Regierung finanziert wurden: in ihnen sind eine Dusche, eine Toilette und ein Waschbecken. Da die Kanalisation noch nicht fertiggestellt ist, sind sie noch nicht in Betrieb, aber auch hier kann man sehen, dass es weiter geht: halb Hoachanas ist aufgebuddelt!

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Seit einigen Tagen ist auch das Café an dem neugebauten Businesspark eröffnet. Neben Kaffee und Kuchen gibt es kleine, sehr leckere Mahlzeiten.

Karina Kussius, die erste der Helferinnen, hat ihre Eindrücke aufgeschrieben und ich habe ihren Bericht unter „Aktuelles“ auf die Homepage (www.hoachanas.de ) gestellt. Viel Spaß beim Lesen!

Es lohnt sich auch, die Facebook-Seite des HCF zu besuchen. Das geht ganz einfach, auch wenn man keinen Facebook-Account hat: Einfach den Facebook-Button auf der Homepage drücken.

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Am vergangenen Donnerstag war der große Tag des „HCF-Laufs“. Angeregt durch den Sponsorenlauf von Christian, einem deutschen Studenten und Paten zugunsten des HCF haben wir hier in Hoachanas auch einen Lauf organisiert: Jungen und Mädchen der Klassen 7 – 9 haben einen 6 km- Lauf absolviert. Junge Frauen und Männer sind 8 km gelaufen.

Die jeweils Erst- und Zweitplatzierten der letzten Gruppe werden am 5. November bei dem 10 km – Lauf des RKC Championship in Rehoboth mitlaufen. Diese vier wollen auch einen „Lauf-Club“ in Hoachanas gründen: Eine weitere Freizeitaktivität für Jugendliche. Sie wollen junge Leute in Hoachanas für’s Laufen begeistern – gerade auch angesichts der Tatsache, dass ab Januar hier eine High School eröffnet wird. Im März ist der nächste Lauf in Hoachanas geplant! Danke noch einmal an Christian, dem Studenten, der durch seine in Deutschland erlaufenen Spenden dies möglich gemacht hat!

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In der kommenden Woche werden wir wieder alle Patenkinder sehen, die Briefe einsammeln und Fotos machen. Vor allem werden wir aber wieder von jedem Patenkind Kleider- und Schuhgröße aufschreiben, um die Schuluniformen bestellen zu können, die dann im Januar verteilt werden.

Unsere neuen Studenten